Da steht ein Pferd auf weiter Flur,
Der Wind fegt durch die Felder,
Das Pferd, ein Pony ist es nur,
Geht nimmer in die Wälder.
Denn eines Tages war es im Wald
Und trabte auf matschigen Wegen,
Da ward es zerstochen von Mücken alsbald
Und musste sich wochenlang pflegen.
Ein Bauer, der das Pferdchen sah,
Mit seiner müden Mähne,
Grub seine Hände in das Haar
Und striegelte die Strähnen.
Beim nächsten Mal nahm er das Maß
Mit einem langen Faden,
Vom Bauchumfang, das war ein Spaß,
Von Kopf und Hals und Waden.
Der Bauer ging zu seiner Frau,
Bat sie, sie sollt‘ was nähen,
Und tüchtig bis zum Morgengrau
War es ganz schnell geschehen.
Die Sonne scheint flach übers Feld,
An Gräsern hängen Tropfen,
Die Frau zieht hier, der Bauer hält,
Dann zerren sie und stopfen.
Im Nu ist nun das Werk vollbracht,
Das Pferd kann’s selbst nicht glauben,
Schwarzweiß gestreift, der Bauer lacht,
Das Zebrapferd muss schnauben.
Schnell spricht sich’s rum, Pony und Kleid,
Die Leute kommen und staunen,
Das Pony strahlt und wiehert breit,
Die Menschen beginnen zu raunen:
Einst stand ein Pferd auf weiter Flur,
Der Wind ging durch die Felder,
Das Pferd, ein Pony war es nur,
Geht seitdem in die Wälder.
David Damm, 2022
verbalkanone sagt:
Ein total niedliches Gedicht!
3. Januar 2022 — 12:30
David sagt:
Danke, schön, dass es so rüber kommt. 🙂
3. Januar 2022 — 12:35
hanneweb sagt:
Das ist ja ein süßes Gedicht und musste beim lesen schmunzeln!
Liebe Grüße und ein gutes neues Jahr, vor allem auch Gesundheit wünsche ich dir!
3. Januar 2022 — 14:41
David sagt:
Liebe Hanne, vielen Dank! 🙂 Für das neue Jahr wünsche ich dir auch alles Gute und Gesundheit!
3. Januar 2022 — 15:23
brigwords sagt:
So hübsch
3. Januar 2022 — 14:57
David sagt:
Danke. 🙂
3. Januar 2022 — 15:23
alienaid sagt:
Super! „Mein“ Pferdchen (Reitbeteiligung) besitzt tatsächlich auch so eine Zebradecke. Die helfen wirklich 🙂
5. Januar 2022 — 14:17
David sagt:
Schon erstaunlich, was sich die Natur manchmal für dolle Sachen ausgedacht hat. 🙂
5. Januar 2022 — 16:28