Der Juni ist da und somit wird es erneut Zeit für die nächsten Juniverse! Wer die Juniverse noch nicht kennt, kann in den Aufrufen der beiden vergangenen Jahre (2020, 2021) und den dort entstandenen Gedichten (#juniverse2020, #juniverse2021) stöbern.
Das Prinzip ist einfach. Ich gebe eine Wortliste mit 30 Wörtern vor und an jedem Tag im Juni soll aus dem jeweiligen Tageswort ein Gedicht entstehen. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt, solange euer Gedicht irgendwie mit dem Wort zu tun hat. Das Wort muss nicht im Titel oder Text verwendet werden, es sollte aber ein Zusammenhang zu eurem Gedicht erkennbar sein.
Hashtags zum Posten
Wer seine erstellten Gedichte in den sozialen Netzwerken posten möchte, kann die Hashtags #juniverse und #juniverse2022 (bei WordPress, Twitter, Facebook, Instagram) nutzen, damit die Texte leicht gefunden werden können. Ansonsten habt ihr auch die Möglichkeit direkt unter meinen Gedichten zum jeweiligen Tag oder hier unter dem Beitrag euer Werk in den Kommentaren zu posten.
Das Thema
In diesem Jahr geht es um das Thema »Pflanzen«. Pflanzen umgeben uns fast überall, in der Wohnung, in Parks und Gärten, auf dem Feld oder im Wald, ja, sogar auf dem Teller. Wir können sie oder ihre Früchte essen, sofern sie nicht giftig oder ungenießbar sind. Aber ist euch jemals aufgefallen, dass einige Pflanzen kuriose Namen tragen? Ich rede nicht vom botanischen (lateinischen) Namen, sondern von den gebräuchlichen Namen, den sogenannten Trivialnamen. Hier war der Mensch bei der Namensgebung oft sehr kreativ.
Wer denkt beim Drachenmaul nicht sofort an eine Fantasy-Saga, wo der Held eine finstere Gegend und Moore durchqueren muss, um nach vielen Wochen, weiten Wegen und unzähligen Widersachern auf ein Felsenschloss zu klettern, in dessen Turm ein mächtiger Drache haust, der tausende Glückstaler bewacht. Um den Schatz zu erobern, muss der Drache besiegt werden. Doch sein Drachenmaul speit Feuer und Rauch, mit dem spitz bewehrten Schwanz schlägt er wild um sich. Der Held, nur geschützt durch Kettenhemd und Eisenhut, kämpft tapfer mit seinem Flammenden Schwert. Unter Zuhilfenahme einer Zaubernuss, wäre die Aufgabe längst erledigt. Aber der Held kämpft allein, um Ruhm und Ehre. Als ehrenwerte Belohnung im Falles des Sieges hat der Herrscher des Landes ihm die Kaiserkrone versprochen.
Sechs Pflanzennamen verstecken sich im vorigen Absatz, die unter anderem im Juni bedichtet werden sollen. Die Gedichte müssen sich nicht um die jeweils genannte Pflanze drehen. Das Wort soll als Impuls, als Samen dienen, der in euch zu einem wundervollen Gedicht heranwächst. Ihr könnt die Wörter frei interpretieren und auch in einem anderen Kontext (als Pflanzen) verwenden. Möglicherweise werden die Juniverse 2022 ins Mittelalter abdriften oder in die zauberhafte Märchenwelt.
Hier kommt die gesamte Wortliste
- Nachtkerze
- Glückstaler
- Löwenzahn
- Vergissmeinnicht
- Storchschnabel
- Mädchenauge
- Kaiserkrone
- Froschbiss
- Kussmäulchen
- Gedenkemein
- Bärenklau
- Frauenmantel
- Engelstrompete
- Drachenmaul
- Flammendes Schwert
- Jungfer im Grünen
- Waldmeister
- Fuchsschwanz
- Brennende Liebe
- Mondwinde
- Tränendes Herz
- Pfeifenputzer
- Teufelskralle
- Schlangenbart
- Eisenhut
- Goldrute
- Vogeläuglein
- Zaubernuss
- Schneeball
- Katzenpfötchen
Ich bin sehr gespannt, was ihr aus den Wörtern rausholen könnt! 🙂
Wie immer gilt: ich bemühe mich, jeden Tag das passende Gedicht hier zu veröffentlichen. Aber in den letzten beiden Jahren hat das auch nicht geklappt. Ist aber überhaupt nicht schlimm. Der Freude am Schreiben soll im Vordergrund stehen. 😉
Wer ist mit dabei?
Hier folgt die Auflistung der Blogs der anderen Teilnehmenden:
- …
Ankordanz sagt:
Ich will mich mal vorab versuchen mit einem Elfchen zu Nachtkerze:
In
Der Nacht
Ein Licht erhellt
Eine wundervolle Wellt für
Nachtschwärmer
31. Mai 2022 — 21:23
David sagt:
Wundervolle Idee. 🙂
1. Juni 2022 — 17:52
Ankordanz sagt:
1. Juni 2022 — 21:22
Monika-Maria Ehliah sagt:
Hallo David, danke dir. So schön, Pflanzen. Ich bin dabei. Gute Nacht.
31. Mai 2022 — 21:37
David sagt:
Ich freue mich auf deine Gedichte! 🙂
1. Juni 2022 — 18:00
Monika-Maria Ehliah sagt:
Danke David, ich mich, weil ich dabei sein darf.
Geteilte Freude ist doppelte Freude.
Sei lieb gegrüßt.
1. Juni 2022 — 18:16
brigwords sagt:
Da hast du dir ja ganz tolle Pflanzennamen ausgesucht 🙂 Mal sehen, ob mir dazu ein paar Worte einfallen.
Liebe Grüsse Brig
1. Juni 2022 — 3:12
David sagt:
Ich würde mich freuen! 🙂
1. Juni 2022 — 17:53
Monika-Maria Ehliah sagt:
Nachtkerze
Die Nachtkerze mit ihrem Charme,
macht mir Herz und Seele warm.
Ihr Öl trag ich in kleinen Fläschchen,
immer mit in meinem Täschchen.
Es heilt kleine Wunden und noch mehr,
die Wunderkerze mag ich sehr.
***
Mit lieben Grüßen
M.M.
1. Juni 2022 — 4:48
David sagt:
Wunderschön, vielen Dank fürs Mitmachen!
1. Juni 2022 — 17:54
Monika-Maria Ehliah sagt:
Ich verneige mich in Dankbarkeit.
1. Juni 2022 — 18:17
Regina (klatschmohnrot) sagt:
Ich bin gern wieder dabei!
1. Juni 2022 — 7:10
Regina (klatschmohnrot) sagt:
https://reginameierzuverl.wordpress.com/2022/06/01/nachtkerze-juniverse/
Hier mein Beitrag zum ersten Tag.
1. Juni 2022 — 8:38
David sagt:
Ganz wunderbar die Nachtkerze bedichtet! Danke. 🙂
1. Juni 2022 — 17:55
lecw sagt:
Super Gedichte! Wenn ich mal im Juni nicht mehr so viel arbeiten muss, dichte ich mit!
1. Juni 2022 — 18:43
David sagt:
Oh ja, das wird bestimmt ein Spaß! 🙂
1. Juni 2022 — 21:42
Monika-Maria Ehliah sagt:
Glückstaler
Die Glückstaler gehören in jedes Haus,
Kummer und Sorgen bleiben so aus.
Ihre Blätter sind eine Augenweide,
sie schmeicheln dem Herz wie Samt und Seide.
Ihre Umgebung soll sein hell und warm,
dann spielen sie aus, ihren Glückstalercharme.
***
Segen und glückselige Momente.
2. Juni 2022 — 5:32
Monika-Maria Ehliah sagt:
Löwenzahn
Der Löwenzahn, das stolze Männchen,
kriegt im Alter dann ein Mähnchen.
In seiner Jugend, mit gelbem Hut,
manch Blümlein ihn beneiden tut.
Und ist er dann gereift zum Greise,
bezaubert er auf and´re Weise.
Egal ob Jüngling oder Greis,
um seine Schönheit er wohl weiß.
***
3. Juni 2022 — 8:19
David sagt:
Sehr gut gebrüllt, Löwe! 😉
3. Juni 2022 — 16:58
Monika-Maria Ehliah sagt:
Danke dir.
3. Juni 2022 — 17:02
Paweł Markiewicz sagt:
Zum Thema: von 4. Juni – Vergissmeinnicht
Paweł Markiewicz
Wertes Vergissmeinnicht
Wenn das mondesklare Nachtdunkel vorüber ist,
und die Dämmerung beim Kometenfall bald entflieht,
blüht doch pittoreskes Vergissmeinnicht zuhauf auf.
Das ist eines Sternschlafenganges grazilste Zeit.
Der Tau so wie eine charmant-gesinnte Perle,
die Schönste auf der famos-zarten Blütenwiese.
Das Vergissmeinnicht trägt echt urschöne Maienpracht,
führend all Feenscharen wieder in das Märchenland.
Sich in die Vergissmeinnichte vollauf verliebend
heißt es – die Morgenröte zu bewundern – funkelnd.
Eine Biene setzte sich in dessen blauen Kelch.
Ameisen tanzen froh über den schönen Kelch-Lenz.
4. Juni 2022 — 17:08
David sagt:
Vielen Dank fürs Mitmachen!
7. Juni 2022 — 16:56
Monika-Maria Ehliah sagt:
4.Vergissmeinnicht
Klein, bescheiden, drängt sich nicht vor.
Klopft sachte an, an meines Herzens Tor.
Vergissmeinnicht achtsam gepflückt,
in Liebe damit Mutters Grab bestückt.
***
5. Storchenschnabel
Der Storchschnabel beinahe schmolz,
vor Lachen dort im Unterholz.
Weil er genügsam und bescheiden,
tun viele Menschen ihn gar meiden.
Abwertend nennen sie ihn Unkraut,
ach wie verkehrt, er ist ein Heilkraut.
***
5. Juni 2022 — 11:19
David sagt:
Das stimmt, so hässlich ist der Storchschnabel gar nicht. Ich mag ihn. 🙂 Und das kleine Vergissmeinnicht sowieso.
7. Juni 2022 — 16:59
Monika-Maria Ehliah sagt:
Des Mädchens Auge traurig blickt,
weil, die Liebe war ein Missgeschick.
Ihr Herz betrübt, ihr ist zum Weinen,
der Jüngling wollt nicht bei ihr bleiben.
Zum Fenster blickt sie matt hinaus,
schaut dort hin zum Gartenhaus.
Ihr Blick wird wach weil sonnengelb,
ein Schöngesicht die Welt erhellt.
***
* Das Mädchenauge wird auch Schöngesicht genannt.
6. Juni 2022 — 5:04
David sagt:
Danke, wunderschön!
7. Juni 2022 — 16:56
Monika-Maria Ehliah sagt:
Kaiserkrone
Der Kaiser hat längst abgedankt,
sein einstiges Krönchen steht im Schrank.
Doch eine Blume, ihn zu ehren,
tat sich in aller Welt vermehren.
Kaiserkrone ist ihr Name,
sie ist wahrhaftig eine Dame.
Braucht keinen Prunk oder Geschmeide,
denn sie allein ist Augenweide.
***
Liebe Spätabendgrüße M.M.
7. Juni 2022 — 20:59
David sagt:
Ich bedanke mich mit königlichen Grüßen. 😉 Gute Nacht!
7. Juni 2022 — 21:44
Henriette Tomasi sagt:
Froschbiss
Henriette Tomasi
Bäuchlings auf dem schmalen Brett
schwebend über den Teich gelegt
beobachte ich fleischig und grazil Getier
Molche, Frösche und die Ratten
die unter Wasser schwimmen
kriechen, jagen.
An den Halmen die Libellen
die mit den Flügeln leise atmen
der Sonne schillernd Strahlen räubern.
Unter mir der Froschbiss mit den
runden Blättern, kleine Blütchen in ihm
schwebend, Wasserhüpfer auf ihm tanzen.
Meine Augen stehen nicht still
folgen selbstverliebt dem Spiel
die Sonne brennt auf meinem Rücken
das Plätschern des Wassers
in den kleinen Teich
vertreibt ganz leis die Zeit.
8. Juni 2022 — 9:43
David sagt:
Hallo Henriette, da kann ich förmlich mit am Teich sitzen und das Spiel der Tiere beobachten. Nur eine Frage habe ich, warum sind dort Ratten im Teich? Hast du das selbst schon erlebt? Oder soll das eine Metapher für etwas anderes sein? Viele Grüße, David
9. Juni 2022 — 15:13
Henriette Tomasi sagt:
Nichts ist perfekt. Schon gar nicht in der Natur. Immer spielt die Vergänglichkeit mit hinein…
Ich mag die kleinen Fehler ..
Viele Grüße
Henriette
9. Juni 2022 — 16:42
Pawel Markiewicz sagt:
Vielen Dank für schöne Gedichte!
Und noch eins – das Elfchen.
Froschbiss
nixenleicht schwebend
besinnliche Heimat – Teich
in dir anheilmender Nixengeist
Froschbisskönig
8. Juni 2022 — 19:07
Monika-Maria Ehliah sagt:
Froschbiss
Im Schatten schläft der alte Teich,
bedeckt von Froschbissblütenblättern.
In einer Landschaft die so reich,
auch mit Pflanzen die hoch klettern.
Bedeckt von Froschbissblütenblättern,
tiefes Wasser in saften Wellen.
Auch mit Pflanzen die hoch klettern.
sind verwachsen manche Stellen.
Tiefes Wasser in saften Wellen,
gibt auch Fischen ein zuhaus.
Sind auch verwachsen manche Stellen,
ist´s dort lebendig überaus.
Unter den Pflanzen die hoch klettern.
schläft im Schatten der alte Teich,
Es sind verwachsen manche Stellen.
in einer Landschaft die so reich.
***
Liebe Grüße hinaus in den Abend.
8. Juni 2022 — 19:54
Pawel Markiewicz sagt:
sowie mein Tanka:
Froschbiss bei Tischglanz
Fische machen die Heimat
in Träume gehüllt
Ich will im Froschbiss-Zauber
unendlich friedlich schewelgen
9. Juni 2022 — 5:13
Pawel Markiewicz sagt:
Mein Tanka – auch korriegiert:
Froschbiss beim Teichglanz
Fische schaffen die Heimat
in Träume gehüllt
Ich will im Froschbiss-Zauber
unendlich freundlich schwelgen
9. Juni 2022 — 13:30
David sagt:
Sehr schön, danke.
9. Juni 2022 — 15:07
Henriette Tomasi sagt:
Das Kussmäulchen
Henriette Tomasi
Das Kussmäulchen mit dicken Lippen
das Sarah ähnelt, dem Mädchen von nebenan.
Cornelius schaut ihr immer nach
wenn sie in ihren weiß-edlen Klamotten
geschminkte Lippen, große Augen
schwingend in hellen Schritten
um besagte Ecke biegt.
Das Kussmäulchen erhaben steht
auf dem Fensterbrett zur Strassenseite.
Streng die Oma – die es pflegt
auch heute schleicht er vorbei an ihren Augen
grüßt verstohlen die scheue Schöne
die ohne eines Blickes
täglich aufs neue davon stolziert.
9. Juni 2022 — 5:53
David sagt:
Vielen Dank, eine anschauliche Kussgeschichte. 🙂
9. Juni 2022 — 15:07
Monika-Maria Ehliah sagt:
Froschbiss
Im Schatten schläft der alte Teich,
bedeckt von Froschbissblütenblättern.
In einer Landschaft die so reich,
auch mit Pflanzen die hoch klettern.
Bedeckt von Froschbissblütenblättern,
tiefes Wasser in sanften Wellen.
Auch mit Pflanzen die hoch klettern,
sind verwachsen manche Stellen.
Tiefes Wasser in sanften Wellen,
gibt auch Fischen ein zuhaus.
Sind auch verwachsen manche Stellen,
ist´s dort lebendig überaus.
Unter den Pflanzen die hoch klettern,
schläft im Schatten der alte Teich,
Es sind verwachsen manche Stellen.
in einer Landschaft die so reich.
***
Kussmäulchen – Der Kuss
Ein Herz und eine Seele waren die Zwei,
was Andere meinten, war ihnen einerlei.
Den Sommer über verbrachten sie am See,
der Gedanke an Trennung tat Beiden so weh.
Mein Kussmäulchen hatte er sie genannt,
seine Geliebte trug gar gülden Gewand.
Er beschloss einen innigen Kuss festzuhalten,
mit Pinsel und Farbe die Leinwand gestalten.
***
Hallo, lieber David, ich habe das Froschbissgedicht noch einmal eingestellt,
weil das was ich gestern eingestwellt, ist fehlerhaft.
LG M.M.
9. Juni 2022 — 6:12
David sagt:
Hallo Monika, wie immer eine Freude. Dein „Kussmäulchen“ finde ich allerliebst. Liebe Grüße, David
9. Juni 2022 — 15:09
Monika-Maria Ehliah sagt:
Danke dir david, für deine wertschätzenden Worte.
Sie tun der Dichterseele gut.
Liebste Grüße!
10. Juni 2022 — 4:49
Henriette Tomasi sagt:
Gedenkemein
Henriette Tomasi
Sie hält inne.
Er neben ihr
fast angelangt
stutzt.
Dort quetscht sich Blau
aus der Pflasterritze.
Sie verwechselt’s fast
fragt ihn:
Ist’s ein Vergissmeinnicht?
Er sagt:
Ich weiß es nicht.
Sie denkt:
Ich weiss aber
ich vergess‘ Dich nicht.
10. Juni 2022 — 4:07
David sagt:
Auch sehr schön!
10. Juni 2022 — 10:39
Monika-Maria Ehliah sagt:
Gedankemein
Er musste verlassen, das Haus auch das Land,
obwohl ihm und sein Mädchen die Liebe verband.
Sie begleitete ihn, bis zu den Toren der Stadt,
vor Trauer und Schmerz, war ihr Körper schon matt.
Ein blaues Blümchen fand sie am Straßenrand,
Gedenkemein schrieb sie dazu in den Sand.
***
10. Juni 2022 — 4:47
David sagt:
Wow, klasse!
10. Juni 2022 — 10:38
Monika-Maria Ehliah sagt:
DANKE dir David!
11. Juni 2022 — 7:23
Henriette Tomasi sagt:
Bärenklau
Henriette Tomasi
Tausend Funken Liebe
tausend Blüten Weiß
pflückt sie von seiner Haut
streckt die Hand
reicht den Arm
umarmt ihn sanft
doch er stößt sie weg
vergiftet schreckt sie zurück
große Blätter glühen
auf der Haut.
Ihre Liebe brennt –
die Wunden auch.
11. Juni 2022 — 5:29
Monika-Maria Ehliah sagt:
Bärenklau
Als die Bären vom Winterschlaf erwachten,
und sich auf die Suche nach Bärlauch machten.
Trotteten sie über Felder und Wiesen,
ihre Fußpuren sahen aus wie kleine Riesen.
Überall dort wo eine Tatzenspur war,
stand nach einiger Zeit ein Bärenklau da.
***
Herzliche Grüße zu euch allen!
11. Juni 2022 — 7:24
David sagt:
Eine schlüssige Erklärung für den Namen der Pflanze „Bärenklau“. So könnte es sich tatsächlich zugetragen haben. 🙂
12. Juni 2022 — 21:34
Monika-Maria Ehliah sagt:
Danke dir. Alles Liebe.
13. Juni 2022 — 10:14
Paweł sagt:
Etwas zum Bärenklau: Nach Korrektur
abab bcbc cdcd ee
Das Sonett nach Spenser über die Bärenklaue
Der Bärenklau blüht beim Morgenstern auf.
Am Ufer und auf famoser Wiese.
Er ist groß und kräftig von der Gestalt.
Eben pittoresk bleibt heute Aue.
Engel hinterließ seine Fittiche.
Bärenklaugift ist vergesslich verhüllt.
Musen schmücken schmächtig manche Kelche.
Träume – von Bestäuber-Kerfen erfüllt.
Der Zauber des Bärenklaus ist enthüllt.
als ob Geist im Blütenparadies wär‘.
Die Heimat ist immer unendlich klug.
Die Bärenklau liebend schimmert die Mär.
Muse und Engel, schützt vorm Berühren!
Es ist holdselig, sie zu bewundern.
11. Juni 2022 — 10:16
Henriette Tomasi sagt:
Frauenmantel
Wind der über Gärten streicht
in leisen Wellen sich biegend
Halme hoher Gräser.
schillernd zarter Pflanzen Blüten
wispern leise grün –
ein scheues Knistern fliesst
entlang der Wege.
Dort wippen zarte Blüten
über weiche Blätter
streicht ein Hauch.
grau behaarte Rosetten breiten
sich unter Wehen üppig aus
spiegelnd Perlen großer Tropfen
12. Juni 2022 — 6:05
Monika-Maria Ehliah sagt:
Die Engel zelebrieren das Trompetenspiel,
mit sanften Klängen – mit viel Gefühl.
Sie musizieren nicht mit Tonkörpern aus Blech,
sondern mit Blütenkelchen so echt.
Diese Engelmusik verehre ich sehr,
himmlische Klänge aus feinem Blütenmeer.
***
Herrlich-musikalische Engelstrompetenklänge
aus himmlichen Sphären mit lieben Grüßen.
***
Frauenmantel wird nachgereich.
13. Juni 2022 — 10:15
Monika-Maria Ehliah sagt:
Frauenmantel
In der heilsamen Pflanzenwelt,
hat der Frauenmantel sich dazugesellt.
Mit seinen feinzarten Blüten,
will der die Frauen wohl behüten.
Bei Schmerz zu dem Frauen neigen,
will seine Heilkraft vertreiben das Leiden.
***
13. Juni 2022 — 10:29
Henriette Tomasi sagt:
Engelstrompete
Ob Du wohl lebst?
Wir wissen es nicht.
Nur die Engel
können’s sagen
trompeten Dir
ein Lied
um Dich
auf ihren Schwingen –
hinaufzutragen.
Viele Fragen
die wir haben
bleiben mit uns
hier und bei den Raben
die – wie wir – täglich
nach Dir
Ausschau halten.
13. Juni 2022 — 10:44
Henriette Tomasi sagt:
Flammendes Schwert
Stumme Blüte
um Nähe kämpfend
durstiges Schweigen
den Hals lang verrenkt
Blätter
umarmen das Schwert
gefährlich intim.
Wortlos beschützt.
14. Juni 2022 — 4:41
Monika-Maria Ehliah sagt:
Drachenmaul
Ich kann kein Drachenmaul an dir erkennen,
jedoch ist es Fakt, dass sie dich so nennen.
Vielleicht fehlt mir nur die Fantasie,
um zu erkennen deren Philosophie.
Ich sehe an dir violette Blütenglocken,
die an einen fein behaarten Stängel hocken.
Egal wie du heißt, du gefällst mir gut,
ich weiß, in der fließt edles Pflanzenblut.
***
Bleibt gesund und froh.
14. Juni 2022 — 4:41
David sagt:
Danke, vor diesem Drachenmaul braucht sich niemand zu fürchten. 🙂
15. Juni 2022 — 20:29
Monika-Maria Ehliah sagt:
Danke David, hab es fein, bleib gesund.
Bei Instagram bin ich in Verzug…..
16. Juni 2022 — 10:25
Henriette Tomasi sagt:
Drachenmaul
Licht flirrt, Luft zittert.
Zikadenklang.
Geröll
stapelt sich am Hang. Darin
zwischen Schritten
huschende Vipern
im verbrannten Laub.
Sengende Sonne.
Stolz bricht sich
das Drachenmaul
seinen Weg
durchs Gestein.
Innehaltend.
Verharrend.
Verheddert
im langen Gras
verfängt sich das Blau
in fasrigen Strahlen
der Mittagssonne.
15. Juni 2022 — 3:58
David sagt:
Eine unwirtliche Landschaft erschaffst du hier. Diesem Drachenmaul möchte ich in dieser Gegend nicht so gern begegnen. Danke für diese brennend gefährliche Stimmung.
15. Juni 2022 — 20:32
Monika-Maria Ehliah sagt:
Flammendes Schwert
Sattgrüne Blätter die glänzen im Licht,
ein flammenden Schwert, dessen Zauber besticht.
Dieses ist jedoch niemals zum Kampfe bereit,
doch die kräftige Farbe ihm Beachtung verleiht.
Die Pflanze ist ein Blickfang in jedem Haus,
weil sie sieht imposant und mutig aus.
Blätter und Schwert in Harmonie,
verbreiten eine wohltuende Energie.
***
Guten Morgen wünsche ich,
und ein Füllhorn voll Segen wünsche ich uns allen.
15. Juni 2022 — 6:53
David sagt:
Liebe Monika, vielen Dank. Und wie das Flammende Schwert stürzen wir uns auch jeden Morgen mutig in den Tag. Liebe Grüße, David
15. Juni 2022 — 20:33
Monika-Maria Ehliah sagt:
So ist es David. GLG M.M.
16. Juni 2022 — 10:26
Henriette Tomasi sagt:
Jungfer im Grünen
Henriette Tomasi
Das Blau
legt sich in den Wind
taucht auf
verschwindet
tanzt zwischen Halmen
verzweigt
feine Ästchen umhüllen
die Blüte
gebrechlich
zart
sie halten das Blau:
das Geheimnis der Träume
verschränken die Arme
bewahren das Schöne
für sich.
16. Juni 2022 — 6:14
David sagt:
Wunderbar, genauso finden sie sich zu hunderten in meinem Garten. 🙂 Danke für diese Impression.
23. Juni 2022 — 15:00
Monika-Maria Ehliah sagt:
Jungfer im Grünen
Ach du zierliches Pflänzelein,
musst du wohl beschützet sein?
Gefiedert ist dein zartgrünes Laub,
Samenkapseln sind größer als Staub.
Und Blütenblätter wie ein zartlila Kleid,
ich denke du bist zur Hochzeit bereit.
***
Seid lieb gegrüßt.
16. Juni 2022 — 10:27
David sagt:
Danke, inzwischen bilden sich im Garten die Samenkapseln. Noch sind sie grün. In ein paar Wochen werden sie braun und trocken sein und viele kleine schwarze Samenkörnchen enthalten.
23. Juni 2022 — 15:04
Henriette Tomasi sagt:
Im Hohlweg
dicke Wurzeln
knorrige Stämme
schwere Äste
trommeln hell ihr Lied
Schatten verläuft sich
irrt – Buchengezweig
Waldmeister wuchert
Rosetten, Blüten wild
Einsamer Vogel
schwebt
16. Juni 2022 — 18:40
David sagt:
Den Waldmeister mit seinen zartweißen Blüten hast du gut in einem alten Wald am Wegesrand versteckt. 🙂
23. Juni 2022 — 15:08
Monika-Maria Ehliah sagt:
Waldmeister
Als Meister des Waldes bist du bekannt,
doch du wirst auch Maikraut genannt.
Im Mai die ersten Erdbeeren reifen,
Die Erdbeerbowle ist fruchtig frisch,
gerne kommt sie auf den Festtagstisch.
Doch gibt man von deinen Blättern hinein
wird ihr Geschmack so richtig fein.
***
Liebe Grüße al @lle hier.
17. Juni 2022 — 4:23
David sagt:
Danke Monika, darauf eine erfrischende Bowle mit Waldmeistergeschmack – oder eine grüne Berliner Weiße. Lecker! 🙂
23. Juni 2022 — 15:09
Monika-Maria Ehliah sagt:
Fuchsschwanz
In einem Bauerngarten habe ich entdeckt,
was in ihm an Besonderheiten steckt.
Gemüsesorten, Kräuter, Beeren,
Köstlichkeiten die wir ehren.
Zwischen Pfingstrosen und Silberblattglanz,
wuchtige Stauden vom Garten-Fuchsschwanz.
***
Herzliche Grüße und eine gute Zeit wünsche ich.
18. Juni 2022 — 3:42
David sagt:
Wunderbar! 🙂
23. Juni 2022 — 15:10
Henriette Tomasi sagt:
Tropfen fliegen
Kinder springen
Wassernebel überall
Finger tasten
purpurne Dolden
hüpfend durchs Nass
Kreischend vor Lust
berühren sie vorsichtig im Spiel
die Blütenschnüre
Groß die Augen, die
gereizt und gelockt
ertasten den Blütenflaum
Irgendwann im Übermut
reißen sie das rote Etwas
ab, fassen den leuchtenden Schatz
rennen weg
18. Juni 2022 — 8:08
David sagt:
Danke, sehr schön!
23. Juni 2022 — 15:10
Monika-Maria Ehliah sagt:
Mondwinde
Mit deinem lieblichen Duft,
zauberst du Eleganz in die Luft.
Deine Blüten öffnen sich weit,
für die Nacht, des Mondes Zeit.
Staunend blickst du in die Nacht,
weil der Mond dich glücklich macht.
***
20. Juni 2022 — 6:53
David sagt:
Hach, der Mond und seine Winde! Ich liebe den Mond. Ein Mondgedicht geht immer! 🙂 Liebe Grüße
23. Juni 2022 — 15:11
Pawel Markiewicz sagt:
Wo sind meine Kommentare?
23. Juni 2022 — 14:38
David sagt:
Hallo Pawel, du hattest dein letztes Gedicht mehrmals überarbeitet und ich wollte nur die letzte Fassung stehen lassen. Beim genauen Lesen fand ich dein Gedicht aber zu provozierend/ketzerisch in Bezug auf zwei bestimmte Länder. Gerade in der aktuellen Situation mit der Ukraine ist dieses Gedicht von dir leider nicht thematisch passend für die Juniverse. Manch ein Leser könnte dein Gedicht deshalb falsch verstehen, weshalb ich es löschen musste.
Viele Grüße, David
23. Juni 2022 — 14:53
Pawel Markiewicz sagt:
Sag mir wo meine Worte sind.
Wo sind sie geblieben?
Sag mir wo die Blumen sind.
Was ist geschehen?
Sag mir wo die Teufelskrallen sind.
Mädchen pflücken sie geschwind.
Wann wird man je verstehen
Wann wird man je verstehen?
23. Juni 2022 — 14:49
Pawel Markiewicz sagt:
Sag wo die Elegie ist?
Was ist geschehen?
23. Juni 2022 — 14:51
David sagt:
🙂 Eine zum Thema passende Adaption. Viele Grüße!
23. Juni 2022 — 15:14
Paweł Markiewicz sagt:
Wegen der Niedlichkeit der Teufelskrallen bin ich von nun an mit meinem Deutschtum für Deutschland ganz verstorben, Mehr Licht über den Blumen!
23. Juni 2022 — 16:45
David sagt:
Licht und Blumen für alle, ein schöner Gedanke.
23. Juni 2022 — 17:04
Monika-Maria Ehliah sagt:
Schlangenbart
Durch den Park ging ich spazieren,
meine Gedanken zu verlieren.
Oh Schreck, auf einmal sah ich Schlangen,
die scheinbar auf den Weg hin drangen.
Doch nein! Das waren sie nicht,
der Schlangenbart machte sich breit im Licht.
***
Teufelskralle
Dein Name scheint gefährlich,
doch bist du unentbehrlich.
Die Naturheilkunde schwört auf dich,
auch ich vertrau dir sicherlich.
Du bringst auf kluge Weise,
deine Samen auf die Reise.
Sie fallen auf der Tiere Fell,
so verbreiten sie sich schnell.
So sorgst du für den Fortbestand,
der Teufelskralle im ganzen Land.
Natur ist einfach tadellos,
ich kann nur schreiben – grandios.
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Tränendes Herz
Liebes Tränenherz,
schon seit meiner Kindheit kenne ich dich,
Oma suchte stets den allerbesten Platz für dich.
Wonach dir auch war – ob Sonne oder Schatten,
Oma trug dich wenn nötig – auch in den Garten.
Du warst ihr geliebtes Tränendes Herz,
mit dir teilte sie wohl manchen Schmerz.
***
Mondwinde
Mit deinem lieblichen Duft,
zauberst du Eleganz in die Luft.
Deine Blüten öffnen sich weit,
für die Nacht, des Mondes Zeit.
Staunend blickst du in die Nacht,
weil der Mond dich glücklich macht.
***
Verspätet, aber nich weniger herzlich.
Liebe Grüße!
24. Juni 2022 — 7:30
David sagt:
Wow, gleich vier auf einen Streich! Danke für deine wundervollen Verse. Viele Grüße, David
24. Juni 2022 — 21:12
Monika-Maria Ehliah sagt:
Danke David für deine Anerkennung.
25. Juni 2022 — 12:10
Monika-Maria Ehliah sagt:
Eisenhut
Ich sah in der Wiese kleine Ritter stehen,
mit ihrem silbrig glänzenden Eisenhut.
Sie beschützen wohl hier ihr Land,
deswegen stehen sie im Eisengewand.
Dann kam ein Regen und tat grob wüten,
ich erkannte die Eisenhüte waren Blüten.
***
Liebe Sommergrüße!
25. Juni 2022 — 10:09
David sagt:
Hoffentlich sind sie vom Regen nicht verrostet. 😉
25. Juni 2022 — 19:02
Monika-Maria Ehliah sagt:
Goldrute
Deine goldenen Ruten wehen im Wind.
Se scheinen übermütig wie ein Kind.
Auch ihr Pflanzen könnt so fröhlich leben,
eurer Pflanzenseele n mögen das eben.
Denn alles was lebt kann Emotionen spüren,
und ein trauriges oder fröhliches Leben führen.
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Eine goldigen Sontag euch @llen.
26. Juni 2022 — 10:34
Monika-Maria Ehliah sagt:
Vogeläuglein
Ach Vogeläuglein du schaust mich an,
du weißt, dass ich Vögelchen gut leiden kann.
Doch auch du bist ein liebenswertes Wesen,
in deinen Äuglein kann ich das lesen.
Ich will dir und deinen Geschwistern gedenken,
euch meinen Respekt und Pflanzenliebe schenken.
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Herzenswarme Frühsommergrüße mit Segen.
27. Juni 2022 — 6:27
Monika-Maria Ehliah sagt:
Zaubernuss
Zaubernuss was zauberst du?
Kannst du es rasch in einem Nu?
Wenn ich dir sage welche Gaben,
ich gern möchte – gern will ich haben.
Legst du sie mir zu Füssen dann,
damit ich mich dran erfreuen kann.
Oder nennst du dich nur Zaubernuss
und mit Zaubern ist gar Schluss?
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Schneeball
Der Reichtum dieser Pflanzenwelt,
mich immer wieder in Atem hält.
Auf der Parkbank sitze ich schweigend,
vor dieser Vielfalt mich verneigend.
Ich komme aus dem Staunen nicht heraus,
riesige Schneebälle auf einem Strauß.
Dazwischen grünes Blätterwerk,
darauf legt´ ich mein Augenmerk.
***
Katzenpfötchen
In deinem Garten vor dem Haus,
breitest du einen Blütenteppich aus.
Wie Katzenpfötchen ist er weich,
dreifärbige Blüten – nicht alle gleich.
So lieblich ist er anzusehen,
muss ihn bewundern, kann nicht gehen.
***
Hallo David,
ich habe es bereits vernommen,
am Ende des Juni sind wir angekommen.
Das Mitschreiben war wirklich schön,
2023 gibt es ein Wiedersehn´n.
Danke für deine Arbeit und Mühen,
die dreißig Blumenarten blühen.
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Liebe Grüße M.M.
30. Juni 2022 — 13:15
David sagt:
Ein ganz großes Dankeschön an alle, die so fleißig bei den Juniversen mitgeschrieben haben. Es war mir eine große Freude, eure einfallsreichen Gedichte lesen zu dürfen. Ich kam dieses Jahr leider selbst nicht so richtig dazu, beim nächsten Mal hoffentlich wieder mehr von mir.
Machts gut und habt einen schönen Sommer!
Liebe Grüße, David.
6. Juli 2022 — 17:59