Es raste ein Fahrer durch Celle,
Zum Glück auf ’ner hellgrünen Welle,
Er bremste mit Not
Bei tiefdunkelrot,
Nun trägt er am Kopf eine Delle.
David Damm, 2018
Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.
Es raste ein Fahrer durch Celle,
Zum Glück auf ’ner hellgrünen Welle,
Er bremste mit Not
Bei tiefdunkelrot,
Nun trägt er am Kopf eine Delle.
David Damm, 2018
Es ist noch nicht vollendet,
Dies‘ kleine Spaßgedicht,
Und wie man’s dreht und wendet,
Wird’s das auch niemals nicht.
David Damm, 2018
Das ist der Moment,
Wo der Himmel brennt,
Weil die Wolken glüh’n
Über dir, Berlin.
David Damm, 2018
Wir wollten sie nie:
Die Monotonie
Der Waldkompanie,
In Reihe und Glie _ d.
D’rum brechen wir sie!
David Damm, 2018
Vogelart, die ein kuschliges Nest bevorzugt und auf warmen Heizungsrohren nistet. Gegenüber der gewöhnlichen Rohrdommel hat sie den Vorteil, dass sie mehrmals im Jahr brüten kann, insbesondere in kalten Jahreszeiten. Sie ist in vielen Wohnungen heimisch und sesshaft geworden.
Manche Heizungsrohrdommel verirrt sich jedoch und nistet in stillgelegten Rohren. Dafür muss sie zwar auf die Fernwärme verzichten, hat aber immer eine trockene Stube. Nisten zudem zwei Heizungsrohrdommeln im gleichen Rohr am jeweils anderen Ende, ermöglicht ihnen dies eine unkomplizierte Kommunikation über weite Strecken hinweg.
Langsames Geschoss mit besonderer Durchschlagskraft. Durch die Ummantelung mit einem Schildkrötenpanzer ist die Panzerabwehrrakete vor extremer Fremdeinwirkung geschützt, so dass sie von keinem Waffensystem der Welt zerstört werden kann.
Durch die geringe Fluggeschwindigkeit verfehlt sie jedoch nahezu einhundertprozentig ihr Ziel, da dieses in der Zwischenzeit längst über alle Berge ist.
Es schritt eine Dame durch Altenberge,
Als sie plötzlich schreckliche Falten bemerkte,
Im Schaufensterglas,
Was sie arg zerfraß,
So dass sie den Rock mit Metall verstärkte.
David Damm, 2016
Ich habe nicht schlecht gestaunt, als Audrey von »Audrey im Wanderland« mir vor einiger Zeit den Mystery Blogger Award verliehen hat.
Vielen, vielen Dank! 🙂
Auch wenn dieser Award ein bisschen wie ein Kettenbrief daher kommt, möchte ich ihre Bitte nicht abschlagen und mich ihren Fragen stellen. Ehrensache! Hoffentlich kommen jetzt nicht andere auf die gleiche Idee und überschwemmen mich mit Nominierungen. Ein Award pro Jahr reicht doch völlig. Der Preis der Leipziger Buchmesse wird ja schließlich auch nur einmal im Jahr vergeben. 😉
Der Mystery Blogger Award wurde von Okoto Enigma erfunden. Sie ist selbst Bloggerin und hatte irgendwann die Idee, ihren Followern richtig gute Blogs vorzustellen, die sie selbst regelmäßig liest, die aber ihren Lesern vielleicht noch unbekannt waren. Gleichzeitig sollte damit einfach »Dankeschön« für die unzähligen lesenswerten Beiträge gesagt werden.
Ich wurde von Audrey nominiert und möchte sie euch kurz vorstellen. Audrey läuft gerne. Sie unternimmt am liebsten Mehrtageswanderungen (man könnte auch sagen: Mehrwochenwanderungen) und schildert ihre Erlebnisse so lebendig und unterhaltsam, dass man glaubt, man hätte die Wanderung mit ihr gemeinsam erlebt. Wenn eine Tagesetappe einfach nur öde ist, sie niemandem begegnet und zu allem Überfluß das Wetter nervt, dann schafft sie es in jeder noch so aussichtslosen Situation mit ihren inneren Monologen und verrückten Gedanken ein Schmunzeln beim Leser hervorzuzaubern.
Ich bedanke mich recht herzlich bei dieser jungen Dame, die mich mit den folgenden Worten nominiert hat:
David von Silbenton, dessen Wortwitz in seinen teils kleinen Zeilen so groß ist, dass ich mir wünschte, selbst darauf gekommen zu sein, muss ich ebenfalls dringend nominieren, denn er bringt mich mit seinen Texten immer wieder zum Lachen.
Gestern am frühen Abend hatte es über Berlin Regen und Gewitter gegeben, was sich schon zur Mittagszeit mit seltsam bedrohlichen Wolkenformationen andeutete. Ich war unterwegs, sah in den Himmel und dachte zunächst: wie schön, ein Regenbogen. Mich wunderte nur, dass der so blass war und die Sonne auch gar nicht in meinem Rücken stand. Ich sah genauer hin und stellte fest, dass es sich um einen Ring handelte, der eine Wolke fest umschloss. Und siehe da, links davon, etwas schwächer, gab es weitere Ringe. Faszinierend! Ich schoss ein Beweisfoto und betrachtete das Schauspiel noch einen Augenblick. Meine Phantasie wurde beflügelt und suggerierte mir bald darauf ein schwebendes Raumschiff über Berlin. Das Raumschiff Enterprise!
Möglicherweise handelt es sich hierbei um das Wetterphänomen der Lenticularis-Wolken (Linsen-Wolken). Was mich jedoch irritiert: eine Internetsuche brachte hervor, dass diese in der Nähe von Bergen oder Gebirgen entstehen. Weiß jemand mehr dazu?
Schöner weißer Winterwald,
Wo bist du? Es ist so kalt,
Wünscht‘, ich könnte Wandern gehen,
Deine weiße Welt besehen,
Schritt für Schritt durch tiefen Schnee
Stapfend zum gefror’nen See.
Schöner weißer Winterwald,
Rasch, sonst kommt der Frühling!
David Damm, 2018
Парк Победы
Die Stadt liegt glorreich mir zu Füßen,
In rotes warmes Licht getränkt,
Vom Sockel hoch die Helden grüßen,
Ein Lächeln für die Welt geschenkt.
Tausend Steine, tausend Tränen
Pflastern jenen Weg zum Ziel,
Stahlbeton zum Himmel sehnend,
Leere weitet viel zu viel.
Um des Kreises Ehrenmal
Kriegsmaschinen und Geschwader,
Rostend, wartend, tot und kahl,
Versiegt des Krieges kalte Ader.
Ratternd tost es durch den Wind,
Bretter von der Rampe schießen,
Kinder lachen, fröhlich sind,
Niemals wieder Blut vergießen!
David Damm, 2007
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Der Rabe auf dem Schornstein sitzt,
Der Schornstein qualmt, der Rabe schwitzt.
David Damm, 2018
Am Abend zu der blauen Stunde
Schwingt sich der Mond auf seine Runde,
Sein Kopf ist voll, er leuchtet drall,
Er rutscht hinab und kommt zu Fall.
Die Nacht ist bitter klirrend kalt,
Am Schornstein gibt es keinen Halt.
Die Schindeln zittern, und mit Krach,
Er hält sich kurz noch an dem Dach,
Fällt er abrupt in’s Vogelnest,
Der Rabe schimpft: »Ist das ein Test?«
Da schwell’n dem Mond die Wangen an,
Dass er es kaum noch halten kann.
»Es tut mir leid«, würgt nun der Mond,
»Mir dreht es heut‘ so ungewohnt.«
Er rollt sich weiter, kreidebleich,
Und stürzt beinahe in den Teich,
Doch kurz davor, im Baumgeäst,
Verfängt er sich und hängt dort fest.
Der Rabe landet auf dem Baum,
Pickt Stück für Stück vom hellen Saum,
Bis er vom Mond nach bald zwei Wochen
Schier jeden Krümel abgebrochen.
David Damm, 2018
Als ich die helle Sichel,
Die wie eine verwunschene Schale in der Nacht hing,
Hinter den kahlen Zweigen sichtete,
Öffnete ich den Sicherungskasten und fragte in die Nacht,
Ob der Winter bald verschwinden würde?
Der Mann, der sich dort oben häuslich eingerichtet hatte,
Klappte seinen Sichtschutz herunter
Und versicherte mir mit einem Augenzwinkern,
Dass nach zwei vollen Monden
Der Frühling in jeder Hinsicht Einzug halten werde.
David Damm, 2018