Es chillte ein Biber in Gladbach
Im Schatten, dort unter dem Blattdach,
Doch dann tauchten auf,
Mit Trommel, hau drauf,
Die Kinder, und machten die Stadt wach.
David Damm, 2017
Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.
Vonne inne Wanne jehn,
Da jibts mir Schrumpel anne Zehn,
Doch Entenflatschen mag ick nich,
Ick bin ja ooch keen Schnatterich,
Drum häng ick meene Beene dann
Hoch inne Luft, weil ick dit kann,
Damitte Käsemauken lüften
Und wieder super dufte düften.
David Damm, 2017
Eine Schräge ist schräg,
Eine Gerade ist gerade,
Eine gerade Schräge ist schräg,
Aber eine schräge Gerade ist schief.
Schräg oder schief?
Was ist der Unterschied zwischen den Wörtern?
Gibt es überhaupt einen?
Vergieß mich,
Vergieß mich nicht,
Vergieß mich,
Vergieß mich nicht,
Vergieß mich,
Vergieß mich nicht,
Vergieß mich –
Dachte das
David Damm, 2017
Tausend Tulpen steh’n da draußen
Vor der Tür und künden dir
Von dem Frühling meines Herzens
Und der Sehnsucht, die floriert.
David Damm, 2017
Es brennt ein Lichtlein auf dem Sims,
Das Fenster steht geöffnet,
Und wenn der Wind nur leise geht,
Dann findest du den schmalen Weg
Zu meines Herzens Pforte.
David Damm, 2017
Dein zerknittertes Herz,
Ein Haufen Schutt und Asche,
Doch du entfaltest dein Lächeln
Und lässt die Sorgen frei.
David Damm, 2017
Es lümmelte ein Blümelchen
Vor meinem Gartentor,
Da bümmelt’s laut,
Ich bitt’s herein,
Doch bitte tritt
Die Füßelein,
Ganz ohne Dreck und Krümelchen,
Auf meiner Matte
Ab.
David Damm, 2017
Er klammert
Die von der Klamm
Klamm gewordenen Kleider
Klammheimlich
Mit der Klammer
Aus dem Klammerbeutel
Auf die Leine in der Kleiderkammer.
David Damm, 2017
Der Tag beginnt noch einmal blau, ich höre die Wildgänse rufen. Zwischen den kahlen Ästen der Bäume kann ich sie nicht erspähen.
Mittags zeichnet sich eine kleine Wolke ab, ganz zart verwirbelt weht sie über den Himmel. Ein Schwarm Graugänse, jetzt ist mein Blick frei, zieht nach Osten. Die vordere V-Formation birgt zweihundert Tiere, die zweite etwa fünfzig. Ihre Schreie gellen über die Stadt. Tausende fliegen im Laufe des Tages über Berlin.
Nachmittags verdichten sich die Wolken. Die Sonne sucht sich ihren Weg und ergießt ihre Strahlen aus dem goldenen Schmelztiegel in die Zwischenräume.
Rasch wird es dunkel, das Restlicht ist um 6 verschwunden. Ich schwitze in meiner Winterjacke. Mütze, Schal und Handschuhe landen als überflüssiger Ballast im Rucksack. Es beginnt zu tröpfeln. Von den feuchten Straßen steigt ein Duft hinauf, genau so wie nach einem warmen Sommerregen. Es riecht nach Frühling.
16. Februar 2017
Zuerst entsteht aus dem Nebel das Leben.
Und dann liegt das ganze Leben im Nebel vor uns.
Die Wörter »Nebel« und »Leben« bilden zusammen genommen ein Palindrom, d.h. sie ergeben vorwärts wie rückwärts gelesen den gleichen Begriff: »Nebelleben«.
Zugegeben, in diesem Fall ist es ein Kunstwort, aber es lässt sich wunderbar damit spielen. Aus der Oulipo-Bewegung kommt zum Beispiel die Wortleiter. Dazu wählt man zwei Begriffe aus und versucht dann, indem man in jedem Schritt genau einen Buchstaben verändert, von dem einen Wort zum anderen zu kommen. Wörter mit vier oder fünf Buchstaben bieten sich an, da es meist machbar ist. Bei längeren Wörtern kann es passieren, dass es keine Verbindung gibt. Es gibt in der Regel mehrere Lösungen, aber man sollte versuchen, eine kürzeste zu finden.
NEBEL
NABEL
GABEL
GABEN
GEBEN
LEBEN
Ein weiteres bekanntes Palindrom ist das »Regallager«. Welche Wortleiter gibt es hier von »Regal« zu »Lager«?
Abertausend kranke Milben
Schwappen durch der Schiffe Bilgen,
Uns’re Arche ächzt und stöhnt.
Stumm stehst du mit deinen Silben,
Hilflos, um die Schuld zu tilgen,
Doch das Wasser bebt und dröhnt.
David Damm, 2017
Ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern besinnliche Weihnachtsfeiertage! Und sollte etwas Langeweile aufkommen, so geben die fünf Grusskarten manch kleine Denkaufgabe. 😉 Viel Spaß beim Rätseln!