Silbenton

Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.

Archive (Seite 23 von 25)

Kellnerlauf

Kellner rennen beim Kellnerrennen
Mit Tellern und Kellen durch Köln
Und bekennen ihr Können beim Kellnern
Dem Kennerblick der Kölnerinnen.

David Damm, 2015

Am Dönerladen

Mitten auf dem Weg in der Fußgängerzone in Halle steht ein Schildaufsteller, auf dem ein ganz spezielles Sonderangebot zum Männertag angepriesen wird:

Menner Tag Kokteil 6 €

Gesehen in Halle am Riebeckplatz

Das Rotkehlchen

Auf zwei dünnen Nadelbeinchen
Hüpft es über Stock und Steinchen,
Zeigt sein leuchtend rotes Kehlchen,
Nippt an kühlen Wasserschälchen,
Stärkt das Stimmchen in der Brust,
Tiriliert mit Sangeslust.

David Damm, 2015

Küsse unter’m Mistelzweig

Küsse unter’m Mistelzweig
Schenk ich dir zu hauf!
Und liebst du mich,
Und lieb ich dich,
So hört’s nie wieder auf!

David Damm, 2014

Am Drachenberg

Im raschelnden Laub
Zum Prasseln des Regens
Wand’re ich still durch den Wald.
Die Stadt ist fast lautlos
Fernab von den Wegen,
Ich atme und mache kurz Halt.

Mein Blick geht nach oben
Und schweift durch die Wipfel,
Wo Bäume den Himmel berühr’n.
Ein Specht schlägt die Borke,
Die Vögelein singen,
Ich kann ihre Fröhlichkeit spür’n.

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25 Jahre Mauerfall

Als ich von der Aktion »Lichtgrenze« zum 25-jährigen Jubilium des Mauerfalls erfuhr, wusste ich sofort, dass ich dabei sein wollte. Zu Fuß wollte ich die gesamte, mit Luftballons beleuchtete Strecke von gut 15 Kilometern im Innenstadtbereich ablaufen. Um 13 Uhr gestern startete ich am S-Bahnhof Bornholmer Straße. Bei bestem Herbstwetter mit kühlen Temperaturen und blauem Himmel wartete ich oben auf der Bösen Brücke am S-Bahn-Ausgang auf weitere, mir bis dahin unbekannte Mitwanderer. Trotz der erneut streikenden Bahn waren viele Menschen unterwegs, die sich dieses Ereignis nicht entgehen lassen wollten. Ich vertrieb mir die Wartezeit mit Fotografieren, als ich im Augenwinkel beobachtete, wie ein Mann einen Buchstaben unter die Beschriftung der S-Bahn-Station Bornholmer Straße hielt. Mit lang ausgestrecktem Arm drückte er ein metallenes, angerostetes, kleines »a« nach oben unter den Namen, der in gleicher Schrift in schwarz am S-Bahn-Eingang prangte. Mit Stolz erzählte er, dass er diesen Buchstaben an jenem geschichtsträchtigen Tag zur Erinnerung mitgenommen hatte. Die gesamte Station war damals heruntergekommen, die Scheiben in den Türen zerborsten und der Putz bröckelte von den Wänden. Die Menschen um mich herum, die diese Szene ebenfalls beobachtet hatten, standen mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht da. Niemand sagte etwas. Doch die Augen sprachen von Bewunderung. Behutsam nahm der Mann das »a«, das den Anfang einer neuen Zeit bedeutet hatte, wickelte es in Luftpolsterfolie ein und verstaute es in seinem Rucksack.

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Das Letzte

Die letzte Rose ist verblüht,
Sie schwelgt in ihrem Leid,
Sie singt ihr allerletztes Lied,
Verliert ihr Blütenkleid.

Die letzten Fragen sind gefragt,
Denn alles geht vorbei,
Nur Liebe birgt den Neuanfang
Für dich und mich – uns zwei.

Das letzte Blatt weht einsam fort,
Die Maskerade fällt,
Die Zukunft geht nun über Bord
Und erdet uns’re Welt.

Die letzten Worte sind gesagt,
Denn alles geht vorbei,
Nur Liebe birgt den Neuanfang
Für dich und mich – uns zwei.

Der letzte Dorn vertrocknet starr,
Es bleibt die Bitterkeit,
Die Liebe, die ist nimmer da,
Stattdessen Einsamkeit.

Die letzten Dinge sind getan,
Denn alles geht vorbei,
Nur Hoffnung birgt den Neuanfang
Für dich und mich – allein.

David Damm, 2014

[audio:https://web517.magnus.servertools24.de/silbenton2/wp-content/uploads/2014/11/Das-Letzte.mp3]

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Halloween

Hörst du schon die Krähen krächzen?
Und die knorren Äste ächzen?
In dem dunklen tiefen Wald
Wohnt die Hexe, holt dich bald!

Warte bis zur Abendstunde,
Geister drehen ihre Runde!
Und die Finsternis der Nacht
Wird durch Kerzenschein entfacht.

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Sprache, Gedanken, Reisen

Heute möchte ich den Blog von Anita Baron vorstellen, in dem sie ihre Gedanken zu vielfältigen Themen äußert, skurrile Situationen in Berlin schildert oder Kinofilme bewertet. Die Seite ist einen Besuch wert und bietet Anregungen für Dinge, die man selbst in Berlin tun könnte. Zudem hat sie gerade heute eine neue Aktion unter dem Motto „Leaving the comfort zone“ gestartet: Ziel ist es, jede Woche immer montags über etwas Neues zu schreiben, was sie vorher noch nie gemacht hat. Und das Ganze ein Jahr lang! Lest am besten selbst in ihrem Artikel, in dem sie ihre Beweggründe schildert.

Stadtschreiber

Heute möchte ich euch einen Link vorstellen, unter dem jeder zum Stadtschreiber von Berlin werden kann. Auf einer Berliner Museumsseite gibt es eine Unterkategorie, wo man seine Geschichten und Bilder unter verschiedenen Rubriken einreichen kann: www.stadtmuseum.de/stadtschreiber. Man wählt eines der Themen »Augenzeugenbericht«, »Stadt im Wandel«, »Besonderer Ort« oder »Fundstück« aus, schreibt seinen Text mit eventuellem Foto dazu und verortet die Geschichte auf einer Landkarte.

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Kaskaden am Alexanderplatz

Fernsehturm

Die Lokführer der Berliner S-Bahn streiken. Schon wieder! Ich musste auf den Bus M48 ausweichen, um zum Alexanderplatz zu kommen. Die Spitze des Fernsehturms ragt an diesem Herbsttag besonders hoch hinauf. Sie ist in dichten Nebel gehüllt. Und es scheint, als würde auf dem rot-weiß-gestreiften Holzstab eine riesige Zuckerwattenwolke sitzen, die nur darauf wartete, von Kindern mit klebrigen Patsche-Händchen zerpflückt zu werden.

Vor dem Eingang des Fernsehturms, der die Tage seinen 45. Geburtstag feiert, tummelt sich das brandneue Maskottchen »Turmi« und animiert die Touristen, mit dem Fahrstuhl in die Kugel hinaufzufahren und die Aussicht aus 203 Metern Höhe zu genießen. Nur das dunstige Wetter dürfte den sonst so großartigen Rundumblick vermiesen.

Ich quere am Fuße des Turmes den schmalen, düsteren Durchgang zwischen Spielbank und Restaurant. Auf den Treppenstufen sitzt eine Obdachlose auf einer warmen Decke. Zahlreiche Tüten mit ihrem Hab und Gut umgeben sie. Fast heimisch hat sie sich dort eingerichtet. Sie isst eine Banane und wirkt zufrieden und glücklich. Für diesen Tag. Für diesen Moment.

Die Fontänen der symmetrisch angeordneten Wasserkaskaden beginnen zu sprudeln. Sie vollführen eine einstudierte Choreographie in nahezu perfekter Synchronität. Nur der Wasserdruck einer einzigen Fontäne ist zu stark, so dass der Strahl einen halben Meter zu weit und zu hoch sprüht. Eine Frau steht auf einer Terassenebene inmitten der Kaskaden, während ihr Mann ein Foto von ihr mit dem Fernsehturm im Hintergrund schießt. Die Frau sieht nicht in die Kamera, trägt aber ein Lächeln im Gesicht. Die Fontänen wechseln ihre Figuren, pausieren für einen Augenblick, um mit doppelter Intensität in die Höhe zu schießen. Die Frau verschluckt ihren Aufschrei und steht wie gebannt unter der kalten Dusche. Mit beiden Händen umfasst sie fest ihren Blindenstock und harrt leicht zusammengekrümmt auf dem Podest aus. Ihr Mann eilt aus der Ferne zu ihr, steigt über die schmalen Podeste, zwischen denen das Wasser in die tiefergelegene Kaskade fällt. Er packt sie am Arm und leitet sie über die rutschigen Tritte auf den Gehweg zurück. Dort angekommen, hilft er ihr, die durchnässte Jacke abzulegen. Er legt ihr seine um, die fast trocken geblieben ist. Die Kamera um seinen Hals hat keinen Tropfen abbekommen. Er betrachtet das Foto und beide müssen vorsichtig lachen. Was tut man nicht alles, um ein gutes Foto zu bekommen!

Acht Monate im Wald

Ich habe gerade auf Fritz den Blue Moon mit Caro Korneli gehört. Gleich zu Beginn rief Holger (54) mit einer unglaublichen Geschichte an:

Letzten Winter war Holger einige Zeit auf Montage in Spanien. Seine Frau, mit der er seit 20 Jahren verheiratet ist und sein Sohn blieben in Deutschland. Sie hatten nur sporadischen telefonischen Kontakt. Und plötzlich hatte er kein Geld mehr, weil seine Frau das gemeinsame Konto gesperrt hatte. Mit Mühe und Not kam er nach Hause zurück. Die Wohnung war weg. Der Hund war tot. Die Frau war verschwunden. Und der Sohn stellte sich als Kuckuckskind heraus.
Er stand auf der Straße mit leeren Taschen. Doch statt in ein Obdachlosenheim einquartiert zu werden, wollte er lieber in den Wald. Mit viel Geduld und Ausdauer überzeugte er die Behörden von seinem Vorhaben und sie spendierten ihm ein Zelt. Er schlug es im Wald auf und umzäunte es. Der Zaun sollte die Wölfe und andere unliebsame Gäste von seiner Hütte, er nannte sie Finka, fern halten. Eine Füchsin wurde im Laufe der acht Monate, die er dort verbrachte, zu einer guten Freundin. Sie schaute jeden Tag bei ihm vorbei. Er fütterte sie. Sonst war er ganz allein im Wald. Abgesehen vom täglichen Besuch auf dem Arbeitsamt. Dort musste er sich jeden Wochentag melden, um dann am Freitag den Tagessatz für die kommende Woche – knapp 100 Euro – zu erhalten. Für den Wald kaufte er sich regelmäßig Batterien, damit er dort Radio und wenigstens ein paar Stimmen hören konnte, um nicht verrückt zu werden. Und wenn die Batterien aufgebraucht waren, so hatte er doch vorgesorgt und hielt einen kleinen Stapel an Büchern bereit. Er las gern in der Stille der Natur. Seine letzte Lektüre war »Wolfsgeschrei«.
Heute war jedoch ein besonderer Tag. Ein guter Tag! Er hatte Aussicht auf eine Wohnung. Einen Neuanfang. Morgen schon! Morgen würde er hoffentlich den Mietvertrag unterschreiben und ein neues Leben beginnen.

Berührt von dieser traurigen, aber hoffnungsvollen Geschichte, rief ich im Radio an. Ich wollte Holger einen kleinen Gruß, einen Mutmacher da lassen. Und da ich erst vor kurzem ein Waldgedicht geschrieben hatte, trug ich »Im Grunewald« vor.

Doch hört selbst!

Ab der 4. Minute gibt es Holger zu hören.
Ab der 31. Minute bin ich im Radio.

Den Podcast vom 15. Oktober 2014 mit Caro Korneli findet man für kurze Zeit unter www.fritz.de/media/podcasts/sendungen/blue_moon.html.

Goldregen

Goldener Herbst

von David Damm

Der Wind bläst durch die Wälder,
Vertreibt die Blätter bunt,
Fegt übers Land und Felder
Zur späten Abendstund‘.

Erst fallen sie nur einsam,
Ganz zag, gar zögerlich.
Doch bald schon wird gemeinsam
Der letzte Tanz zur Pflicht.

Ein Ahornblättchen dreht sich,
Fliegt durch die Lüfte weit,
Und dann gesellt sich lieblich
Ein Birkenblatt zu zweit.

Als drittes kommt die Linde
Und sagt beherzt ade,
Geht fort mit starkem Winde,
Treibt auf dem dunklen See.

Die Pappeln und die Weiden,
Die an dem Ufer steh’n,
Sie lassen sich entkleiden
Und quer durchs Lande weh’n.

Zu tausenden Millionen
Verfliegt der gold’ne Wald,
Bis aller Bäume Kronen
Im Winde still verhallt.

Lärm am Adenauer Platz

U-Bahnhof Adenauer Platz. Ich steige die Treppenstufen hinauf und wundere mich über den zunehmenden Lärm. Autos hupen. Reifen quietschen. Gegröle. Ich stehe auf dem Kudamm und frage mich, ob heute ein Fußballspiel statt gefunden hat, das es zu feiern gilt. Doch die Weltmeisterschaft ist längst vorbei – Deutschland ist Weltmeister. Gruppen von Fahrzeugen blockieren die gesamte Straße, rollen absichtlich langsam vorwärts, um mit einem Mal Vollgas zu geben. Die Reifen drehen durch. Es riecht nach Gummi. Die Fensterschreiben sind herunter gekurbelt und die Menschen lachen und freuen sich. Bei genauerem Hinsehen erkenne ich, dass auf der Motorhaube eines dicken Mercedes ein weißer Blumenstrauß mit langen Bändern befestigt ist. Die Kolonne wendet an der nächsten Ampel und fährt die Strecke von hundert Metern immer wieder im Kreis. Die Stimmung ist laut und ausgelassen. Eine türkische Hochzeit.

Einige Schritte die Straße weiter, steht vor den Glasfenstern eines geschlossenen Geschäftes ein junger, bärtiger Mann mit langen Haaren. Mit blankem Oberkörper und nur mit einem karierten Schottenrock und Boots bekleidet, wartet er auf irgendetwas und genießt sein Bier allein.

Fahrkartenautomat

Ich stehe vor dem Fahrkartenautomaten in der U-Bahn. Es gibt immer zwei – einen, der nur Kleingeld oder Karte akzeptiert, und direkt dahinter einen, der auch Scheine annimmt. Da ich mir eine Viererkarte fürs Stadtgebiet AB holen will und noch eine Viererkarte für ABC, um damit ins Brandenburger Umland fahren zu können, wähle ich den Automaten mit den Scheinen. Ich zahle ungern mit Karte. Ich habe einen Zwanziger in der Tasche und dürfte maximal vier Euro wieder bekommen. Ich wähle die Viererkarte AB aus und möchte nun die andere hinzunehmen, aber ich finde die Option nicht. Es gibt keine Taste auf der steht »Weitere Fahrscheine auswählen«!
Ich breche ab, versuche es noch ein Mal, vielleicht habe ich zuvor die falsche Taste gedrückt. Aber nein, wieder! Nichts zu machen. Na gut, sage ich mir, dann kaufe ich sie eben einzeln. Ich zücke den Zwanziger und freue mich schon auf den Jackpot, wenn das Wechselgeld in die Schublade klimpert. 8,80 € sind zu zahlen. Doch der verdammte Automat will auch meinen Zwanziger nicht. Bisher nahm jeder Automat Fünfer, Zehner und Zwanziger. Dieser hier will aber nur Fünfer und Zehner schlucken. Mist! Hätte ich beide Fahrscheine kombinieren können, hätte er sicher auch den Zwanziger genommen, aber das war mir unmöglich. So kommt mir die Idee, es am Automaten am anderen Ende des Bahnsteigs erneut zu versuchen. Doch auch hier Enttäuschung – das gleiche Spiel. Verdrossen und verzweifelt krame ich in meiner Kleingeldbörse und finde glücklicherweise noch ein paar Münzen, um mir wenigstens einen Einzelfahrschein AB für 2,60 € kaufen zu können. In der Zwischenzeit ist mir eine Bahn vor der Nase weggefahren. Zerknirscht steige ich in die nächste ein und frage mich, wo die richtigen Automaten stehen – etwa nur auf den S-Bahn-Bahnsteigen?
Und noch etwas – es gibt gar keine Viererkarten für ABC, nur für AB. Wieder was gelernt.

Im Grunewald

von David Damm

Die Blätter schimmern silbergold
Nach einem Stadtlandregen,
Die Sonne hat uns Glück gezollt,
Kaum Dunst liegt auf den Wegen.

Es knackt im Holz, dein scheuer Blick,
Die Luft so rein und klar,
Die Füße tragen Stück für Stück,
Mein Herz klopft sonderbar.

Die Wildschweinrotte wühlte tief
Am feuchten Wegesrand,
Hab keine Furcht, nichts gehet schief,
Fest halt′ ich deine Hand.

In Einsamkeit mit Sinnesruh
Durchschreiten wir den Wald,
Im Dunkeln sieht uns niemand zu,
Du zitterst, es wird kalt.

Ich lege meinen Arm um dich,
Mein allerliebstes Kind,
Und spürest du die Wärme nicht,
So ist′s der kühle Wind.

Bald rasten wir am Teufelssee
An einer Haselnuss,
Und flüchtig wie ein junges Reh
Schenkst du mir einen Kuss.

Regenwald statt Spreewald

Wir, die glorreichen Sieben, sind durch den Regenwald geradelt und haben die sieben Brücken über den sieben Kanälen bezwungen. Während einer Strecke von fünfzig Kilometern, in der uns die Einheimischen vor verschlossenen Türen haben dursten und darben lassen, wurden wir im ersten Gang gewaschen, im zweiten geschleudert und durchgerüttelt, um im dritten getrocknet zu werden und mit Sonnenschein für die Strapazen belohnt in der Heimat anzukommen.

Es war ein schöner, grauer Sonntagmorgen. Ich stand gegen 7 Uhr auf, es war schon hell. Um kurz vor acht nahm ich die U-Bahn von Steglitz und war wenige Minuten später am Bahnhof Zoo. Dort wartete ich auf dem Gleis 2 auf die Regionalbahn und die Organisatorin der Tour. Johanna kam in ihrer kompletten Radmontur mit langer Hose und Jacke. Das Wetter war trocken und unerwartet warm, um die 20 Grad. Gegen halb 9 stiegen wir vorn in den Zug ein. Das Fahrradabteil, das für bis zu zwölf Räder ausgelegt war, war bis auf zwei Reisende komplett leer. Wir stellten die Räder seitlich an die Wand und statt des vorgesehenen Sicherheitsgurtes wie im Auto verwendete ich einen Spanngurt. Die nächste Mitreisende stieg am Alex hinzu. Und der letzte große Schwung am Ostbahnhof, so dass wir nun zu siebt waren – zwei Männer und fünf Frauen. Trotz des grau verhangenen Himmels waren alle gut gelaunt und freuten sich auf eine spannende Tour durch den Spreewald.

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Auf den Strassen

von David Damm

Wir gehen auf den Strassen
Und suchen nach den Gassen,
Ein Auto kommt entgegen,
Wir weichen von den Wegen.

Dieser Kurzreim entstand spontan während einer Wanderung durch den Norden Berlins, als wir an einer Kleingartenkolonie vorbei kamen und auf einem Schild falsch geschrieben »Strasse« statt »Straße« stand.