Ein reizendes Mädchen aus Göhren
Versuchte ’nen Mann zu betören,
Mit glitzernder Wimper
Und Augengeklimper,
Doch er ließ sich davon nicht stören.
David Damm, 2016
Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.
Hals über Kopf verliebt,
Bis über beide Ohren,
Bin ich nun längst in dich
Und hab‘ mein Herz verloren.
David Damm, 2008
Zwischen Grün behängten Bergen
Liegt ein Dorf im tiefen Tal,
Auf der Turmuhr schlägt es Sieben
Mit dem ersten Sonnenstrahl.
Ich spaziere durch die Straßen,
Mit der Sonne im Genick,
Grüße Freunde und genieße
Jeden warmen Sonnenblick.
Hinter’m Fluss am alten Garten,
Wo die Blumen zart gedeih’n,
Treff ich dich auf uns’rer Banke,
Ja, nur dich, mein Sonnenschein.
Ganz gewiss halt‘ ich dein Händchen,
Und ich schau in dein Gesicht,
Ach, wie brennt’s in mir so fröhlich –
Vorsicht vor dem Sonnenstich!
David Damm, 2016
Tränen rollen, Bäche fließen,
Augen brennen, Blitze schießen,
Stechen mitten in mein Herz.
Zu befreien und beschließen,
Zu ertragen und begießen –
Bittersüßer Liebesschmerz.
David Damm, 2007
Was ist denn dort im Busch?
Es piepst ganz unerwartet.
Zwei Meisen kabbeln sich, und husch,
Wird sie von ihm begattet.
David Damm, 2016
Es saß einmal ein alter Mann
Bedrückt am Trauerweidenbaum,
Sich fern des Glücks von einst besann,
Erstrahlte es in jedem Raum.
Er dachte an die guten Tage,
An jene, welch‘ sein Herz geliebt,
Doch überfiel ihn Schmerz und Klage,
Als nun er fortan einsam blieb.
Mit mattem Haupt und tief gesenkt
Verweilt‘ er ewig auf der Bank,
Dort unter’m Baum, von Angst bedrängt,
Und wurde liebeskränker krank.
Da sang ein Vogel von der Weide,
So hell und fein, er scheute nicht,
Sprach zu ihm Mut, trotz dessen Leide,
Denn wenn du liebst, so lieb auch dich.
David Damm, 2007
Küsse unter’m Mistelzweig
Schenk ich dir zu hauf!
Und liebst du mich,
Und lieb ich dich,
So hört’s nie wieder auf!
David Damm, 2014
Die letzte Rose ist verblüht,
Sie schwelgt in ihrem Leid,
Sie singt ihr allerletztes Lied,
Verliert ihr Blütenkleid.
Die letzten Fragen sind gefragt,
Denn alles geht vorbei,
Nur Liebe birgt den Neuanfang
Für dich und mich – uns zwei.
Das letzte Blatt weht einsam fort,
Die Maskerade fällt,
Die Zukunft geht nun über Bord
Und erdet uns’re Welt.
Die letzten Worte sind gesagt,
Denn alles geht vorbei,
Nur Liebe birgt den Neuanfang
Für dich und mich – uns zwei.
Der letzte Dorn vertrocknet starr,
Es bleibt die Bitterkeit,
Die Liebe, die ist nimmer da,
Stattdessen Einsamkeit.
Die letzten Dinge sind getan,
Denn alles geht vorbei,
Nur Hoffnung birgt den Neuanfang
Für dich und mich – allein.
David Damm, 2014
[audio:https://web517.magnus.servertools24.de/silbenton2/wp-content/uploads/2014/11/Das-Letzte.mp3]von David Damm
Die Blätter schimmern silbergold
Nach einem Stadtlandregen,
Die Sonne hat uns Glück gezollt,
Kaum Dunst liegt auf den Wegen.
Es knackt im Holz, dein scheuer Blick,
Die Luft so rein und klar,
Die Füße tragen Stück für Stück,
Mein Herz klopft sonderbar.
Die Wildschweinrotte wühlte tief
Am feuchten Wegesrand,
Hab keine Furcht, nichts gehet schief,
Fest halt′ ich deine Hand.
In Einsamkeit mit Sinnesruh
Durchschreiten wir den Wald,
Im Dunkeln sieht uns niemand zu,
Du zitterst, es wird kalt.
Ich lege meinen Arm um dich,
Mein allerliebstes Kind,
Und spürest du die Wärme nicht,
So ist′s der kühle Wind.
Bald rasten wir am Teufelssee
An einer Haselnuss,
Und flüchtig wie ein junges Reh
Schenkst du mir einen Kuss.
von David Damm
Sitzend in dem dunklen Zimmer
Auf dem Hocker vor′m Klavier,
Blicken seine Hände wartend
Auf ein leeres Blatt Papier.
Schwarze Tasten, weiße Tasten,
Nirgendwo entspringt ein Ton,
Nur in seinem wachen Geiste
Musizier′n die Noten schon.
Flink bewegen sich die Finger,
Gleiten auf der Klaviatur,
Und entfesseln die Gedanken
Tanzend in der Partitur.
Bald erklingen warme Lieder,
Und ergreifen den Verstand,
Wollen seine Welt betören,
Hand auf Herz mit Herz in Hand.
Leben flutet durch die Kammer,
Feierlich entsteht ein Saal,
Kronenleuchter hell erstrahlen,
Lächelnd, lachend, tausend mal.
Und in seinem Kopfe dreht sich,
Inspiriert durch sein Klavier,
Die Erwählte auf dem Tanzball,
So, als wär′ sie wirklich hier.
Der Wind bläst durch die Wipfel,
Zerwühlt das Laubgewand,
Und wirbelt bunt die Blätter,
So wild, aus Lust entbrannt.
Die Sonne strahlt hernieder
Und scheint mit gold’nem Licht,
Dass rot die Wangen glühen
In Herbstes Angesicht.
Die Früchte dieses Sommers,
Gesüßt vom Sonnenkuss,
Geerntet von dem Winde
Zum sinnlichen Genuss.
David Damm, 2013
Verlockend, lieblich und gesund,
Zarte Lippen, weich und rund,
Küsse schmecken ach so bunt,
Dein zuckersüßer Erdbeermund.
David Damm
Wenn des Nachts die Sterne zieh’n,
Nur der Mond das Land erhellt,
Sitzt du stumm in deinem Zimmer,
Wo der Schein durch’s Fenster fällt.
Und dein Blick irrt in die Ferne,
Sucht das Glück im weiten Land,
Dort, wo einst der schöne Jüngling,
Vor dem Fenster wartend stand.
Damals schenkt’ er rote Rosen,
Lieblich duftend, nur für dich,
Um die Botschaft zu verkünden:
»Du, mein Herz, ich liebe dich!«
Doch als dann der Winter kam,
Ging er fort auf leisen Sohlen,
Riss das Herz aus deiner Brust,
Hat’s für allezeit gestohlen.
Jeden Tag sitzt du am Fenster,
Hoffend auf der Liebe Schwur,
Einsam, traurig und verbittert,
Geblieben ist die Sehnsucht nur.
David Damm, 2006