Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.

Schlagwort: reim (Seite 3 von 6)

Schneekristalle

Schneekristalle wirbeln, tänzen,
Draußen, wo es stürmt und schneit,
Auf den Tannen: Glitzern, Glänzen.
Schneekristalle wirbeln, tänzen,
Niemand sollt‘ den Winter schwänzen,
Seine weiße Herrlichkeit.
Schneekristalle wirbeln, tänzen,
Draußen, wenn es stürmt und schneit.

David Damm, 2021

Lockdown

Die Straßen und Gassen sind leer und verlassen,
Niemand geht raus zum Flanieren.
Vom Fenster aus sehe ich Füchse und Rehe,
Die Stadt gehört nur noch den Tieren.

David Damm, 2021

Atemlos

Wär ich jetzt am nördlichsten Pole,
Säß ich im Hafen auf der einsamen Mole,
Unter mir knärzte die faulige Bohle,
Überm Iglu wär Rauch schwarzer Kohle,
Am Himmel flöge eine traurige Dohle,
Neben mir läge eine scharfe Pistole,
Ich täte es nur der Menschheit zum Wohle:
Nie wieder sprühte ich Aerosole.

David Damm, 2021

Quarantäne

Die quirlige Qualle ist in Quarantäne,
Doch morgens vorm Frühstück putzt sie sich die Zähne,
Und kämmt vor dem Spiegel die wallende Mähne,
Ins hübsche Gesicht fällt ihr eine Strähne.

Die quirlige Qualle ist in Quarantäne,
Doch sie hatte eigentlich so viele Pläne,
Zum Einkauf am Markt mit Sprudelfontäne,
Zum Stadtpark, zum Teich, zum Füttern der Schwäne.

Die quirlige Qualle ist in Quarantäne,
Doch wäre sie gerne am Fluss, auch alleene,
Dort trieben die Bötchen, im Hafen die Kräne,
Die drehten sich rastlos und füllten Lastkähne.

Jetzt steht sie am Fenster und kriegt ’ne Migräne,
Am Baum klopft ein Specht, es fliegen die Späne,
Sie blickt auf die Uhr und verdrückt eine Träne,
Zwei Wochen sind um, adieu Quarantäne.

Sie freut sich und jubelt und springt auf die Beene,
Die quirlige Qualle war in Quarantäne,
Bevor ich’s vergesse und hier nicht erwähne
Die quirlige Qualle war in Quarantäne.

David Damm, 2020

Mandy

Mandy und Andy lieben Brandy,
Aber Sandy liebt nur Mandy.

David Damm, 2020

Prost! 🙂 Und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Frauenschwarm

George Clooney ist ein Frauenschwarm,
Doch ich bin Frauenschwärmer,
Denn wenn ich eine Hübsche seh‘,
Glüht mir mein Herz stets wärmer.

David Damm, 2020

Chorgesänge

Chorgesänge
Laut erschallen,
Aus geschmückten Häusern
Und Stuben und Hallen,
Singt!

David Damm, 2020

Das fünfte von 24 Weihnachtselfchen im kleinen Adventskalender von Silbenton. Morgen zum Nikolaus gibt es das erste weihnachtliche Superelfchen.

Donnerwetter

Von Westen zieht ein Sturm herbei,
Es windet und graupelt und schauert,
Es gibt kein Sonnenlicht im Mai,
Der Wetterfrosch hat nur gemauert.

David Damm, 2020

Dieser Kurzreim ist die Lösung zum Bilderrätselreim 1.

Vielen Dank an alle, die mitgerätselt haben. Ihr habt die Lösung wirklich schnell gefunden.

Bilderrätselreim 1

Heute versuche ich mal etwas neues: ich habe einen Reim zusammengebastelt und diesen in einem Bilderrätsel versteckt. An einigen Stellen könnte das Rätsel recht schwierig sein, aber vielleicht kommt ihr ja drauf. Ich wünsche euch viel Spaß beim Knobeln und bin gespannt, wer das Rätsel lösen kann. 🙂

Die Auflösung werde ich dann in den Kommentaren posten.

Großbeeren

Ein Taucher, daheim in Großbeeren,
Der träumte von tiefblauen Meeren,
Statt Wellen und Strand
Gab’s märkischen Sand
Und täglich die Einfahrt zu kehren.

David Damm, 2020

Mohnliebe

Siehst du den Mohn im Feld dort stehn?
Er kann nicht fort, er kann nicht gehn.

Er winkt mir zu von Wies‘ und Feld,
Wo Korn wächst für das Brot der Welt.

Doch welch ein Ziel hat Mohn im Sinn?
Er ist nur schön und gibt sich hin.

Sein Stiel ist grün, das Blatt ist rot,
Er blüht und blüht bis zu dem Tod.

Der Mohn schwingt hin, zur Seit‘ und her,
Jetzt lieb ich ihn im Wind noch mehr.

Er reckt und streckt sich hin zum Licht,
Nur feucht und nass, das mag er nicht.

Er strahlt selbst nachts bei Mond und Stern,
Drum hab ich Mohn in rot so gern.

David Damm, 2020

Ein einsilbiges Gedicht im Rahmen des Lyrimo (Lyrikmonat).

Schluss

Du gabst mir auf den Mund ’nen Kuss,
Doch weil ich nun weit fort gehn muss,
Ist mir mein Herz so leer und schwer,
Es weiß, du kommst nicht mit – nie mehr.

David Damm, 2020

Ein einsilbiges Gedicht im Rahmen des Lyrimo (Lyrikmonat).

November

Der Nebeldunst schwebt überm See,
Und alle Nymphen schweigen,
Am Ufer grast ein scheues Reh.
Der Nebeldunst schwebt überm See,
Der Wind steht still, bald gibt es Schnee,
Kein Blatt hängt an den Zweigen.
Der Nebeldunst schwebt überm See,
Und alle Nymphen schweigen.

David Damm, 2020

Ein Triolett zum Thema November im Rahmen des Lyrimo (Lyrikmonat).

Flughafenballett

Flughafen Berlin-Tegel TXL, Otto Lilienthal

Auf dem Vorplatz rege Hektik,
Menschen kommen, gehen, eilen,
Ein oranges Fahrzeug hat
Aber Muße zum Verweilen.

Blinker blinken schon synchron,
Frontscheinwerfer leuchten auf,
Bürsten runter, Wasser Marsch,
Es beginnt der Putzschnelllauf.

Links, zwei, drei, vier, rechts, zwei, drei, vier,
Eine Runde rund herum,
Rückwärts um ein Hindernis
Wird der Kehricht weggesummt.

Nun noch eine Pirouette,
Zum Finale eine Acht,
Glänzend strahlt es auf dem Vorplatz,
Blitzblank sauber ist’s gemacht.

Nur hat man den Putz vergessen
An dem Eck vor’m Abflugdeck,
Dort wo Lilienthal am Boden
Liegt in Staub und Aschedreck.

David Damm, 2020

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Pflanzplan

Tulpen und Hyazinthen
Setz‘ ich nach hinten,
Rosen mit Dornen
Pflanz‘ ich nach vornen,
Und in die Mitte
Kommt eine Margerite.

David Damm, 2020

Im Walde

Hein war auf der Suche
Nach einer Hainbuche,
Nach etlichen Stunden
Hat‘ er sie gefunden.

Horst, eine Lehrkraft,
War auf dem Forstlehrpfad,
Studierte die Fichte
Und des Nachbarn Nichte.

Hubertus, im Traume,
Lag unter’m Nussbaume,
Versunken im Moose
In lässiger Pose.

Hans mit der Brille,
War leise, ganz stille,
Saß zitternd im Wald,
Denn nackt wurd‘ ihm kalt.

David Damm, 2020

Die Himmelsleiter (Himmel über Berlin)

Die Leiter zum Himmel steig ich hinauf,
Erklimme sie Sprosse um Sprosse,
Allmählich verklingen die Rufe der Stadt,
Hier wo man Höhe und Weitblicke hat,
Erzitternd auf dem Dachgeschosse.

Es gurren die Tauben, die Möwe kreischt,
Und unten plätschert die Spree,
Zwei bronzene Spitzen zerteilen die Welt,
Ein Himmel, der fast auseinander fällt,
So wie ich am Abgrunde steh.

Die silberne Kugel dreht sich im Wind,
Ich kann sie ja fast schon berühren,
Gewagt ist der Sprung aufs Kinderkarussell,
Mein Herz pocht laut und rast irre schnell,
Lässt Freiheit und Leben mich spüren.

David Damm, 2020