Schneekristalle wirbeln, tänzen, Draußen, wo es stürmt und schneit, Auf den Tannen: Glitzern, Glänzen. Schneekristalle wirbeln, tänzen, Niemand sollt‘ den Winter schwänzen, Seine weiße Herrlichkeit. Schneekristalle wirbeln, tänzen, Draußen, wenn es stürmt und schneit.
Die Straßen und Gassen sind leer und verlassen, Niemand geht raus zum Flanieren. Vom Fenster aus sehe ich Füchse und Rehe, Die Stadt gehört nur noch den Tieren.
Wär ich jetzt am nördlichsten Pole, Säß ich im Hafen auf der einsamen Mole, Unter mir knärzte die faulige Bohle, Überm Iglu wär Rauch schwarzer Kohle, Am Himmel flöge eine traurige Dohle, Neben mir läge eine scharfe Pistole, Ich täte es nur der Menschheit zum Wohle: Nie wieder sprühte ich Aerosole.
Die quirlige Qualle ist in Quarantäne, Doch morgens vorm Frühstück putzt sie sich die Zähne, Und kämmt vor dem Spiegel die wallende Mähne, Ins hübsche Gesicht fällt ihr eine Strähne.
Die quirlige Qualle ist in Quarantäne, Doch sie hatte eigentlich so viele Pläne, Zum Einkauf am Markt mit Sprudelfontäne, Zum Stadtpark, zum Teich, zum Füttern der Schwäne.
Die quirlige Qualle ist in Quarantäne, Doch wäre sie gerne am Fluss, auch alleene, Dort trieben die Bötchen, im Hafen die Kräne, Die drehten sich rastlos und füllten Lastkähne.
Jetzt steht sie am Fenster und kriegt ’ne Migräne, Am Baum klopft ein Specht, es fliegen die Späne, Sie blickt auf die Uhr und verdrückt eine Träne, Zwei Wochen sind um, adieu Quarantäne.
Sie freut sich und jubelt und springt auf die Beene, Die quirlige Qualle war in Quarantäne, Bevor ich’s vergesse und hier nicht erwähne – Die quirlige Qualle war in Quarantäne.
Heute versuche ich mal etwas neues: ich habe einen Reim zusammengebastelt und diesen in einem Bilderrätsel versteckt. An einigen Stellen könnte das Rätsel recht schwierig sein, aber vielleicht kommt ihr ja drauf. Ich wünsche euch viel Spaß beim Knobeln und bin gespannt, wer das Rätsel lösen kann. 🙂
Die Auflösung werde ich dann in den Kommentaren posten.
Ein Taucher, daheim in Großbeeren, Der träumte von tiefblauen Meeren, Statt Wellen und Strand Gab’s märkischen Sand Und täglich die Einfahrt zu kehren.
Du gabst mir auf den Mund ’nen Kuss, Doch weil ich nun weit fort gehn muss, Ist mir mein Herz so leer und schwer, Es weiß, du kommst nicht mit – nie mehr.
David Damm, 2020
Ein einsilbiges Gedicht im Rahmen des Lyrimo (Lyrikmonat).
Der Nebeldunst schwebt überm See, Und alle Nymphen schweigen, Am Ufer grast ein scheues Reh. Der Nebeldunst schwebt überm See, Der Wind steht still, bald gibt es Schnee, Kein Blatt hängt an den Zweigen. Der Nebeldunst schwebt überm See, Und alle Nymphen schweigen.
David Damm, 2020
Ein Triolett zum Thema November im Rahmen des Lyrimo (Lyrikmonat).
Die Leiter zum Himmel steig ich hinauf, Erklimme sie Sprosse um Sprosse, Allmählich verklingen die Rufe der Stadt, Hier wo man Höhe und Weitblicke hat, Erzitternd auf dem Dachgeschosse.
Es gurren die Tauben, die Möwe kreischt, Und unten plätschert die Spree, Zwei bronzene Spitzen zerteilen die Welt, Ein Himmel, der fast auseinander fällt, So wie ich am Abgrunde steh.
Die silberne Kugel dreht sich im Wind, Ich kann sie ja fast schon berühren, Gewagt ist der Sprung aufs Kinderkarussell, Mein Herz pocht laut und rast irre schnell, Lässt Freiheit und Leben mich spüren.