Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.

Schlagwort: reim (Seite 5 von 6)

Klein Zicker

Die Schäferin saß in Klein Zicker
Beim Picknicken mit einem Kicker.
Es wachte ihr Hündchen
Beim Schäferleinstündchen,
Und bald wurd‘ ihr Bauch rund und dicker.

David Damm, 2016

Göhren

Ein reizendes Mädchen aus Göhren
Versuchte ’nen Mann zu betören,
Mit glitzernder Wimper
Und Augengeklimper,
Doch er ließ sich davon nicht stören.

David Damm, 2016

Bärenklau

Ein wachsamer Jäger aus Bärenklau,
Der hörte ein Brummen im Morgentau,
Schnell sprang er vor Schreck
In’s Höhlenversteck,
Doch waren’s nur Bienen auf Blumenschau.

David Damm, 2016

Zossen

Ein Wachtobermeister aus Zossen
Schrie Hals über Kopf: »Hoch die Flossen!«
Sie drehte sich um,
War blond und nicht dumm,
Da hat er sich in sie verschossen.

David Damm, 2016

Die Mönchsgrasmücke

In einem Blumengarten
Auf einem Pflaumenbaum,
Da saß ein scheuer Vogel,
Ich merkte ihn erst kaum.

Er trug ’ne schwarze Kappe
Bis tief in sein Gesicht,
Darunter eine Kutte,
In hellem grau, ganz schlicht.

Bald schlug er mit den Flügeln,
Rasch wie ein Kolibri,
Und nippte an den Blüten,
Sang eine Melodie.

Ich lauschte ihm ein Weilchen,
Wie er so fröhlich klang,
Und manchmal, wenn ich träume,
Erinner‘ ich mich dran.

David Damm, 2016

Neuruppin

Fontane der Stadt Neuruppin,
Als Dichter und Denker verschrien,
Stand oft in dem Garten
Und konnt’s nicht erwarten,
Wenn’s Birnen sollt‘ regnen für ihn.

David Damm, 2016

Rottweil

Die Bürger des Kreisstädtchens Rottweil
Beschimpften den Testturm als Schrottteil.
Doch nun, wo er steht,
Ein Touri-Magnet,
Begraben sie reuig das Spottbeil.

David Damm, 2016

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Hals über Kopf

Hals über Kopf verliebt,
Bis über beide Ohren,
Bin ich nun längst in dich
Und hab‘ mein Herz verloren.

David Damm, 2008

Auf dem Bierfasswagen

Hoch auf dem Bierfasswagen,
Sitz ich beim Vater vorn,
Der Himmel so blau seit Tagen,
Prächtig gedeiht das Korn.
Bäche, Flüsse mit Fischen,
Fließen den Weg entlang,
Ich möcht‘ meine Kehle erfrischen,
Aber ich liege längst lang.
Ich möcht‘ meine Kehle erfrischen,
Aber ich liege längst lang.

David Damm, 2016

Amselstadtkind

Amselstadtkind

Eines Morgens hinter’m Haus
Hüpften durch des Morgentaus
Wassertropfen, hier und da,
Amselkind und Glitzer-Star.

Amsel,  auf der Brust befleckt,
Hat‘ den Zaun für sich entdeckt,
Und trotz kurzem Vogelschwanz
Hielt sie aufrecht die Balance.

In der schönen neuen Welt,
Hinterhof statt Wald und Feld,
Übte sie den Lobgesang,
Ja, so fängt ein Tag gut an.

David Damm, 2016

Der Elefant

Der Elefant stand weit am Rand,
In des Geheges weißem Sand.
Dort fand er ein gestreiftes Band
Vom Zebra-Futterlieferant.

David Damm, 2016

Sonnentag

Zwischen Grün behängten Bergen
Liegt ein Dorf im tiefen Tal,
Auf der Turmuhr schlägt es Sieben
Mit dem ersten Sonnenstrahl.

Ich spaziere durch die Straßen,
Mit der Sonne im Genick,
Grüße Freunde und genieße
Jeden warmen Sonnenblick.

Hinter’m Fluss am alten Garten,
Wo die Blumen zart gedeih’n,
Treff ich dich auf uns’rer Banke,
Ja, nur dich, mein Sonnenschein.

Ganz gewiss halt‘ ich dein Händchen,
Und ich schau in dein Gesicht,
Ach, wie brennt’s in mir so fröhlich –
Vorsicht vor dem Sonnenstich!

David Damm, 2016

Augenblick I – Frühling

Sanft sprudelt das Wasser der Quelle,
Zweige wiegen tanzend im Wind,
Zarte Knospen befreien sich des Mantels,
Die der Kälte verdrossen sind.
Lieblicher Duft verbreitet sich,
Erleuchtet das Farbenmeer,
Vogelstimmen erklingen hell,
Verzaubern den Wald so sehr.

Zaghaft beginnt ein neues Leben,
Dem der junge Fisch entspringt,
Unbeholfen platscht die Flosse,
Vom Rhythmus der Natur beschwingt.
Begibt sich auf die lange Reise,
Stets flussabwärts mit den Wellen,
Entdeckt die Welt mit großen Augen,
Verwunsch’ne Plätze und Gesellen.

David Damm, 2005

Liebesschmerz

Tränen rollen, Bäche fließen,
Augen brennen, Blitze schießen,
Stechen mitten in mein Herz.
Zu befreien und beschließen,
Zu ertragen und begießen –
Bittersüßer Liebesschmerz.

David Damm, 2007