Es gibt die echten Klassiker, die auf vielen Balkonen zu finden sind: Geranien, Petunien und sicher auch Margeriten. Bei uns sieht es da aber ganz anders aus. Neben den Akeleien finden sich Ringelblumen, Hornveilchen, Kalifornischer Goldmohn und Hornklee. Dazwischen mal Zwiebeln von Frühblühern wie Krokussen und Tulpen, die aber nicht wirklich gut im Balkonkasten gedeihen.
Warum sind diese Planzen da?
Weil wir für den Garten Zwiebeln und Samen gekauft und vergezogen hatten, aber immer etwas übrig blieb, sich ein Samentütchen versteckt hatte, wir daheim zu spät ausgesät hatten oder die gekeimten Pflanzen nicht so richtig gedeihen wollten. Im Grunde ist unser Balkon ein Krankenhaus für Pflanzen, eine Pflegestation mit täglicher Betreuung. Zwischen den genannten verbirgt sich auch gern mal ein kleiner Salat, Postelein (Tellerkraut) oder Spinatpflänzchen. Diese waren eigentlich dazu gedacht, uns im Winter mit ein bisschen frischem Grün zu versorgen, aber wir hatten die Rechnung ohne die Spatzen gemacht. War es anfangs nur einer, der hin und wieder vorbei kam und sich etwas von dem Grünzeug pflückte, sind es inzwischen kleine Grüppchen von vier bis fünf Spatzen, die sich über das Salatbuffet her machen. Sie sammeln sich im Baum vor unserem Balkon und fliegen dann gemeinsam zum großen Mahl. Es geht zu wie auf dem wilden Basar, wo die Fetzen fliegen und alles, was einem nicht schmeckt, kreuz und quer durch die Gegend geschleudert wird. Wir lassen ihnen den Spaß und erfreuen uns an ihrem fröhlichen Gezwitscher, auch wenn wir es sind, die nach dem Mahl aufräumen und abwaschen müssen.
Seit neuestem scheint sich sogar eine Biene neben einem Loch, das zum Abfluss überschüssigen Regenwassers dient, häuslich einzurichten. Dies ist uns aufgefallen, weil plötzlich kleine Krümelchen auf dem Kunstrasen lagen. Die Biene hat es also irgendwie geschafft, sich durch den Putz zu graben und sich mühevoll an der Kunstrasenkante vorbei in das kleine Löchlein zu zwängen. Möglicherweise hat sie diesen Platz für ihren Nachwuchs auserkoren.